Apr 16, 2021

“Musik hat heilende Wirkung” – YUS hat nicht immer an sich geglaubt

 

Youceff ist die treibende Kraft hinter YUS, einem Alternative-Pop-Projekt aus Brüssel. Jetzt in den Vereinigten Staaten ansässig, sucht YUS’ musikalische Kunstfertigkeit lebt von der Inspirationen seiner Umgebung. Er thematisiert die realen Welt, die nicht durch Stil oder Agenda vordefiniert ist. Authentizität, Positivität und die heilende Qualitöt seiner Musik stehen im Mittelpunkt von YUS’ künstlerischem Schaffen. Wir können sein neues Album kaum erwarten!

YUS über den Bass in Clubs , seine puerto-ricanische Großmutter und die Gefahren der Musikindustrie.

gigmit: Hi Youceff aka YUS! Was vermisst du als Live-Act am meisten?

YUS: Mir fehlt es, meine Musik über tolle Soundsysteme zu hören, haha. Ich liebe es, den Bass von Club-Subwoofern zu spüren. Ich vermisse es auch, andere Künstler*innen und Fans nach den Shows zu treffen.

Was machst du während des Lockdowns?

Ich arbeite an der Veröffentlichung meines nächsten Albums. Und ich lese mehr in der Bibel und verbinde mich so oft wie möglich mit dem Herrn.

Um was geht es bei YUS?

Introducing YUS - Artist Interview
Leben von der Inspiration: YUS

Ich veröffentliche schon seit über 10 Jahren Musik. Mein Hauptinstrument ist meine Stimme, aber ich mache meine eigenen Beats (zumindest bis jetzt, haha). Ich versuche, in meinen Texten über echte Dinge zu sprechen. Und ich habe das gute Gefühl, dass das Hören meiner Musik eine heilende Wirkung hat.

Wie bist du zur Musik gekommen?

Mein Vater hat mich als Kind zum Geigenunterricht angemeldet. Aber das hat mir keinen Spaß gemacht. Ich wollte lieber Fußball spielen. Meine Mutter besorgte meiner Schwester ein Klavier und Klavierunterricht. So spielte ich auf ihrem Klavier, wenn sie es nicht benutzte. Wir lernten sogar ein paar Covers zusammen. Als ich 14 war, zogen wir in die Vereinigten Staaten. Mein Nachbar war ein aufstrebender Rapper und er machte seine eigenen Beats mit Fruity Loops Studio. Er hat mir gezeigt, wie es geht. Ich habe danach angefangen, meine eigenen Beats zu machen. Meine Hauptinspirationen waren Kanye West und RJD2.

Wie kann man deinen Sound am besten beschreiben?

Das ist wirklich schwer. Jeder Song ist ja anders. Einige Songs sind eher elektrolastig, andere haben einen Insel-Vibe. Meine Großmutter stammte aus Puerto Rico und ich habe das Gefühl, dass das meinen Sound beeinflusst. Deshalb ist mein drittes Album auch danach benannt. Ich denke auch, dass es eine versteckte Gospel-Seite in meinem Sound gibt – obwohl ich nicht direkt über Christus oder den Herrn spreche. Ich denke, es ist diese Hoffnung, die dort eingebaut ist. Ich habe in meinem Leben viel durchgemacht und mache immer noch Musik. Ich bin wirklich dankbar dafür und möchte etwas zurückgeben. Ich möchte, dass die Leute wissen, dass es nie zu spät ist, das zu tun, was sie tun wollen oder der zu sein, der sie sein wollen. Es ist nicht einfach, aber es gibt immer einen Weg.

Woher kommt deine Inspiration?

Ich lebe von der Inspiration. Wenn ich Musik höre, die ich wirklich mag oder meine Freunde mich besuchen, dann fangen die Säfte an zu fließen. In letzter Zeit habe ich kleine Mixe gemacht, auf denen ich singe. Das ist toll, weil ich mir nicht so viele Gedanken über die Performance machen muss und ich mich trotzdem frei ausdrücken kann.

Welches Album hat für dich alles verändert?

Erst wollte ich das RJD2-Album nennen, als das, das mich zur Musik gebracht hat. Aber das eine Album, das absolut alles für mich verändert hat, ist Jesus Is King von Kanye West. Ein Mann seiner Größe, seines Einflusses, der seine gesamte Karriere für ein echtes Gospel-Album riskiert, um Millionen zum Wort Gottes zu führen… ich denke wirklich, dass dieses Album alles für mich und für Millionen andere verändert hat.


“Wenn du an dich glaubst, kann dich nichts aufhalten!”


Was macht die Musikindustrie aktuell aus?

Die Branche macht im Moment einen massiven Wandel durch. Es ist spannend, das zu sehen. Viele Künstler*innen glauben an ihre Musik, ihre Vision. Sie kollaborieren mit anderen, bringen Fans zusammen und sehen ihre Träume wahr werden. Sie inspirieren die jüngeren Generationen, das Gleiche zu tun. Das alles ist großartig! Der einzige Nachteil daran ist, dass mit dem Erfolg auch die Arroganz kommt. Und Arroganz kann blenden. Viele jüngere Künstler*innen ignorieren die Stimmen der Älteren – obwohl jeder etwas Wichtiges zu sagen hat und jedem zugehört werden sollte.

Wie wird sich die Branche nach der Pandemie verändern?

Schwer zu sagen. Ich denke, dass vielleicht mehr Konzerte im Freien stattfinden werden. Ich denke auch, dass die Leute die Musik mehr schätzen werden – oder zumindest hoffe ich das. Viele Leute gehen zu Konzerten, kümmern sich aber nicht um die Musik und ruinieren sie für andere. Sie reden, während die Künstler*innen auftreten. Oder sie tanzen nicht, obwohl die Musik dazu auffordert…

Was rätst du anderen aufstrebenden Musiker*innen? 

Ich würde sagen, dass man einfach an sich selbst glauben sollte, egal was passiert. Ich weiß, das sagt jeder. Ich habe es auch manchmal abgetan. Und es gab Zeiten, in denen ich nicht an mich geglaubt habe. Aber diese Zeiten haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, an mich zu glauben. Denn wenn du das tust, gibt es wirklich nichts, was dich aufhalten kann.

Danke für das Gespräch, Youceff!

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