Mai 05, 2020

Q&A: Monkey Week vs. Coronavirus

 

Monkey Week, das Showcase Festival in Südspanien und Mitglied des INES-Projekts, findet normalerweise im November statt. Die Organisatoren haben bisher keine Pläne gemacht, die diesjährige Ausgabe wegen des Coronavirus abzusagen oder zu verschieben. Doch sie denken bereits über mögliche alternative Modelle nach. Tali Carreto, Co-Direktor von Monkey Week, berichtete uns über die Pläne des Festivals und was sie derzeit unternehmen, um mit dieser schwierigen Situation umzugehen.

Tali Carreto
Tali Carreto, Monkey Week Co-Direktor

gigmit: Denkt ihr darüber nach, Monkey Week wegen des Coronavirus abzusagen oder zu verschieben?

Tali Carreto: Monkey Week arbeitet mit den ursprünglich geplanten Daten weiter: 18.-21. November. Bisher haben wir noch nicht beschlossen, den Termin abzusagen oder zu verschieben. Jedenfalls denken wir, dass es besser wäre, vor einer Absage über ein alternatives Festivalmodell nachzudenken: ein vollständig online stattfindendes Festival oder eine Mischung aus Live-Shows mit reduzierter Kapazität und Online-Inhalten.

Habt ihr bereits Künstler*innen für euer Line-Up gebucht?

Das Line-Up für die nächste Ausgabe der Monkey Week steht noch nicht fest. Der Call for Showcases wird in Kürze öffnen.

Anm.: Der Call for Showcases ist nun offen: Künstler*innen können sich bis zum 17. Juli hier bewerben.

Falls das Festival abgesagt werden muss: Werdet ihr versuchen, die gleichen Künstler*innen für die nächste Ausgabe zu buchen?  

Im Falle einer Absage in diesem Jahr hätten wir nichts dagegen, die INES#talents 2020 für die nächste Ausgabe im Jahr 2021 auszuwählen.

Was sind die wichtigsten Dinge, an denen ihr derzeit arbeitet?

Wir werden in Kürze die Ausschreibung für die Showcases eröffnen. Darüber hinaus evaluieren wir bereits mögliche Aktionen zur Steigerung der Online-Inhalte von Monkey Week und Monkey Brain 2020. Von 27. bis 30. April halten wir eine Reihe von Online-Konferenzen mit Fachleuten aus dem Musiksektor in Spanien ab, um über die aktuelle Situation zu diskutieren.

Welche Botschaft oder Tipps hast du im Moment für Künstler*innen? Gibt es einen positiven Ausblick? 

Leider gibt es nicht viel Optimismus. Jede neue Nachricht, die uns erreicht, lädt uns ein, über eine Zukunft ohne Live-Musik bis zum Ende dieses Jahres oder bis zum Beginn des nächsten Jahres nachzudenken. Zumindest in unserem Land. Auf jeden Fall müssen wir abwarten, welche Maßnahmen und neuen Vorschriften die Regierung einführen wird… Hier in Spanien (ich nehme an, wie im Rest der Welt) scheinen sich die Musiker*innen anscheinend dem Netz zugewandt zu haben. Sie bieten Konzerte im Streaming an.

Wie reagiert die Musikgemeinschaft auf diese Krise in Spanien? 

Wenn eine Krise etwas Gutes an sich zu haben scheint, dann ist es, dass sie uns alle mehr eint. Verschiedene Musikverbände (Asociación de Festivales de Música, Federación de la Música de España und andere) sind in Gesprächen mit der Regierung, um Vorschläge und Maßnahmen zu unterbreiten. Und obwohl der Anfang nicht einfach war, scheint die Regierung jetzt auf unsere Stimmen hören zu wollen. 

Gibt es in Spanien ein Live-Musik Streaming Format, das du empfehlen kannst?

Bitte werft einen Blick auf die Initiative Cuarentena Fest. Sie wurde während dieser Krisen- und Quarantänezeit geboren und war eine der ersten Ideen, die vom Kultursektor ausging. Sie sind außerdem unsere Partner in unseren oben erwähnten Online-Gesprächen.


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