Das FreeFlow Festival in Biberach ist ein Musik- und Kulturfestival. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 hat es sich zu einem bedeutenden Ereignis in der Region entwickelt. Das Festival zeichnet sich durch ein vielfältiges Programm aus, das Musik, Kultur und Community miteinander verbindet. Es findet in Biberach an der Riß statt und lockt Besucher mit einer Mischung aus Live-Musik, DJ-Sets und anderen kulturellen Darbietungen. Letztes Jahr wurde das Festival erstmals über zwei Tage ausgetragen mit einem Fokus auf HipHop, Rap und House. Die Organisatoren streben danach, das Festival jedes Jahr größer, bunter und interaktiver zu gestalten, um ein noch intensiveres “FreeFlow”-Erlebnis zu bieten. Das Festival findet 2024 am 06. und 07. September in seiner fünften Ausgabe statt.
Hey Julius! Schön, dass du dir die Zeit nimmst. Als wir auf das Festival gestoßen sind, haben wir uns gefragt: „Noch ein Festival?“ – Was macht das FreeFlow Festival besonders?
Das FreeFlow Festival wird von Anfang an von jungen, ehrenamtlich engagierten Biberachern organisiert – mit Unterstützung von lokalen Jugendgruppen, Schulen, Lieferanten und Partnern. Etwa 20 Personen arbeiten das ganze Jahr über in der Planung und im Marketing, während weitere 100 Personen bei Auf- und Abbau sowie der Durchführung der Veranstaltung helfen und viel Leidenschaft und Herzblut investieren. Das Festival befindet sich in einer charakteristischen Parkanlage, die sich von den Bauzaun- Landschaften anderer Festivals abhebt. Unser Team dekoriert das Gelände jedes Jahr aufwendig, um eine unverwechselbare Veranstaltungslocation zu schaffen.
Aber es hebt sich nicht nur durch die Location und die Organisationsstruktur von herkömmlichen Musikfestivals ab:
Durch unseren Fokus auf Nachhaltigkeit, kulturelle Vielfalt, Kunst, Inklusion und Freiheit schaffen wir ein Eventerlebnis, das auf großen Festivals nicht umsetzbar ist.
Vor allem das Rahmenprogramm zeichnet das Festival aus, mit Workshops, Mode- und Tattooständen. Mit diesem Programm können die Besucher selbst kreativ werden und mit ihrer Kunst ein Teil des Festivals werden. Mit dem FreeFlow Festival bringen wir Kunst und Kultur nach Biberach, in eine Stadt, in der für junge Menschen sonst wenig geboten ist.
Sprechen wir über Menschen. Welche Besucher*Innen kommen zum Festival?
Unser Programm entscheidet über die Zielgruppe. Am Freitag legen wir den Fokus auf Hip-Hop, wodurch wir tendenziell ein jüngeres Publikum von 16-30 Jahren ansprechen. Hier erwarten wir 2024 ca. 4000 Besucher.
Am Samstag zieht hingegen Pop und Indie ein durchmischtes Publikum an. Wir konnten hier beobachten, dass viele Jugendliche mit ihren Eltern das Festival besuchen und auch kleine Kinder mitgebracht werden. Unser Publikum liegt hier zwischen 16 und 60 Jahren. Am Samstag wollen wir unsere maximale Kapazität von 5000 Besuchern erreichen.
Ihr macht einen Bandcontest auf gigmit. Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Da ich in die Musikszene selbst als DJ gestartet bin, war die gigmit-Plattform für mich schon früh bekannt und konnte hier bereits den ein oder anderen Auftritt ergattern. Als ich die Seite vom Produzenten/ DJ zum Veranstalter gewechselt habe, wollten wir über einen Bandcontest Nachwuchskünstler*Innen die Möglichkeit bieten, bei uns aufzutreten. Dafür bot uns gigmit die Möglichkeit, die passenden Artists schnell und einfach zu erreichen.
[Den Bandcontest findet ihr hier auf gigmit.]
Lass uns auch übers Geld reden. Wie finanziert sich das Festival?
Aufgrund der extremen Preiserhöhungen in der Veranstaltungsbranche (teilweise bis zu 100%) sowie dem Auslaufen lokaler und nationaler Förderprogramme, ist die Finanzierung des Festivals zu einem immer größeren Problem geworden. Vor allem gute Künstler (für die wir eigentlich bekannt sind) werden immer teurer und damit für uns kaum finanzierbar.
Wir befinden uns mittlerweile in der Situation, dass nur ca. 50% der Festivalkosten durch Ticketpreise gedeckt werden können. Weitere 25% finanzieren wir durch die Umsätze aus der Gastronomie, die leider wetterabhängig sind und die restlichen 25% durch Sponsoren.
Dadurch sind Partner und Sponsoren für unser Festival enorm wichtig und aus unserem Konzept nicht wegzudenken.
Welche Sponsoren sind dieses Jahr dabei? Was macht ihr mit ihnen?
Wir haben verschiedene Arten von Partnern und Sponsoren. Viele lokale Unternehmen unterstützen uns mit ihren Dienstleistungen, die uns auch zu dem machen, was wir sind: ein Festival mit lokalen Zulieferern und Charakter, gleichzeitig aber auch nationaler und internationaler Kunst und Reichweite. Wir haben auch Stiftungen als Sponsoren. Wichtig ist uns aber bei jedem Sponsor, dass wir und unsere Gäste sich mit ihnen identifizieren können.
Neben den lokalen Unternehmen unterstützen uns deshalb auch bspw. die Volksbank, WGV, Liebherr oder verschiedene Getränkemarken. Gerade über den Sponsoring-Support von “gigmit for brands” erhoffen wir hier aber auch noch mehr Überregionalität bei unseren Partnern.
Die Einbindung der Partner und Sponsoren ist dabei immer sehr unterschiedlich. Wir versuchen dabei immer das Unternehmen/den Partner individuell zu betrachten und überlegen uns, wo wir mit unserem Event mögliche Schnittpunkte mit dem Produkt haben.
Was könnt ihr den Sponsoren anbieten? Die Zeiten von Logoplatzierung sind ja vorbei.
Wir versuchen immer zuerst den Partner, sein Produkt und die Philosophie zu verstehen und überlegen uns dann individuell wo, in welcher Form und Intensität eine Zusammenarbeit Sinn macht.
Bei manchen Unternehmen stellt sich in diesem Prozess dabei tatsächlich auch eine klassische Logoplatzierung als sinnvoll heraus, andere wollen intensiver eingebunden werden.
Was wir bei allen Partnern aber möchten, ist, dass sie Teil des Events werden und hier auch vor Ort sind. Da wir wollen, dass sich der Aufwand für die Besucher und für die Unternehmen lohnt, haben sich zwei Konzepte als sinnvoll erwiesen: Die Jobmesse und die Produktpräsentation. Bei der Jobmesse stellt sich das Unternehmen als solches vor und kann persönlichen Kontakt zu potentiellen neuen Mitarbeitern aufbauen. Dies sollte spielerisch passieren, wodurch die Unternehmen mit Ihrem Job-Messestand ein Teil unseres Rahmenprogramms werden und ebenfalls Workshops o.ä. anbieten.
Bei der Produktpräsentation bieten die Firmen häufig giveaways an oder Probierportionen, damit die Besucher das Produkt am Festival erleben können und es vielleicht sogar direkt kaufen. Gewinnspiele oder ähnliches werden auch hier häufig verwendet.
Satzergänzung: Von Sponsoren wünsche ich mir …
…dass die Unternehmen auch die kleineren Festivals in Betracht ziehen.
Natürlich erreicht man bei den großen Festivals in Summe mehr Menschen (in der Theorie). Bei kleineren Festivals besteht eine engere Verbindung zu den Besucher*Innen, und als einer von wenigen Sponsoren wird man greifbarer und präsenter, wodurch sich die Möglichkeit bietet, sich persönlicher zu engagieren. Genau diese Charaktereigenschaften bringen kleine Festivals in ihrer Identität schon mit sich, man muss als Unternehmen im Prinzip nur das passende Festival finden.
Danke, Julius für deine Einblicke und das Gespräch. Mehr Infos zum FreeFlow Festival gibt es unter https://freeflowevents.de.
Den Bandcontest gibt es auf gigmit.
Sponsorenanfragen können gern an gigmit gerichtet werden und werden direkt an Julius und sein Team weitergeleitet.
Das Interview führte die gigmit Redaktion. Seit 2022 bringen wir bei gigmit auch Festivals mit Sponsoren zusammen. Dabei greifen wir auf ein Netzwerk von aktuell rund 1.000 Festivals zurück und bieten passgenaue Vermittlung der richtigen Festivals für die passende Marke.
Neben Festivals mit über 200.000 Besucher*Innen bietet gigmit zahlreiche kleine und mittlere Festivals in Europa, den USA, Südamerika, Australien, Afrika und Asien.
Mehr Informationen zu Festival-Sponsorings findest du hier.
